Was bringt zweimal shampoonieren?

Was bringt zweimal shampoonieren?

Italien erlebt gerade eine der schlimmsten Trockenperioden aller Zeiten und das bekommen jetzt auch italienische Friseure zu spüren. Zumindest jene, die in dem kleinen Städtchen Castenaso nahe Bologna ihr Handwerk ausüben. Zweimal shampoonieren ist ab sofort verboten und wird unter empfindlichen Strafen gestellt. Bis zu 500 EUR Strafe werden fällig, wenn künftig zweimal shampooniert wird.

Warum aber waschen Friseure gerne zweimal hintereinander die Haare?

Die meisten von uns haben eine feste Routine in Bezug auf das Haarewaschen. Dazu zählt auch, dass die meisten Menschen eine feste Regel haben nach wie vielen Tagen sie wieder die Haare waschen. Wer zu fettigen und sehr feinen Haaren neigt, wäscht unter Umständen sogar täglich.

Jetzt ist dir vielleicht auch schon mal aufgefallen, dass an Tagen, an denen das Haar besonders fettig ist, auch das Shampoo weniger schäumt. Das ist natürlich und hat mit den Tensiden in deinem Shampoo zu tun. Tenside sorgen dafür, dass die Oberflächenspannung des Wassers herabgesetzt wird und sich Wasser und Fett miteinander verbinden können. Tenside sind für die Reinigungskraft deines Shampoos, aber auch für die Schaumbildung verantwortlich. Grundsätzlich gilt: Je mehr ein Shampoo schäumt, desto aggressiver sind in der Regel die Tenside. Naturkosmetikshampoos schäumen deshalb generell weniger, weil sie auch natürlichere Tenside verwenden.

Sollten deine Haare aber einmal besonders fett sein, dann wird auch das Shampoo beim ersten Waschgang nur das Gröbste entfernen und kaum schäumen. Beim zweiten Waschvorgang hingegen schäumt es stärker auf, da ein Großteil des überschüssigen Talgs bereits entfernt wurde. Gerade die Schaumbildung empfinden viele Menschen als angenehm. Deshalb zählt es zum Service des Friseurs zunächst nur eine grobe Waschung vorzunehmen, kurz einschäumen und wieder auswaschen und erst beim zweiten Shampoonieren die Kopfhaut entsprechend zu massieren. Das ist angenehm, aber nicht wirklich notwendig.

Wasser und Energiespartipps beim Haarewaschen

Deshalb empfehle ich ganz klar in Zeiten wie diesen, in denen sowohl Wasser als auch Energie ein knappes Gut sind, auch das Haarwaschen bewusst effizient zu gestalten.

Mein Tipps in dem Zusammenhang:

  1. Bürstet Eure Haare vor dem Waschen erstmal ordentlich durch.
  2. Verwendet ein Shampoo mit möglichst wenig Zusätzen wie die Fräulein Haircare Basis Shampoos. Ihr erkennt ein solches Shampoo auch darin, dass es sich rasch wieder auswaschen lässt. Zu viele Pflegeinhaltsstoffe lagern sich nicht nur auf Haare und Kopfhaut ab und führen zu raschem Nachfetten, die Haarwäsche zieht sich auch künstlich in die Länge. Das kostet Energie und verschwendet unnötig Wasser.
  3. Achtet bewusst auf die Wassertemperatur. Wer einen elektrischen Durchlauferhitzer hat, benötigt bei 11 Minuten duschen, fast vier Kilowattstunden Energie. Das entspricht 28 Stunden fernsehen oder 280 Tassen Kaffee kochen. (Fußnote 1) Gerade im Sommer können kühle Temperaturen aber durchaus erfrischend wirken und wirken sich übrigens auch positiv auf die Kopfhaut aus.
  4. Stellt dazwischen – speziell beim Einshampoonieren - auch mal das Wasser ab.
  5. Überdenkt nochmals Eure Haarroutine. Je seltener ihr eure Haare wäscht, desto besser ist das auch für Eure Kopfhaut. Warum Haare oft rasch nachfetten haben wir in den Artikeln "Wieso ein mildes Shampoo für fettige Haare" und "Fünf Tipps bei fettigen Haaren" bereits näher erläutert.

Fußnote:

1) https://www.stadtwerke-solingen.de/blog/kuehl-duschen-kalkulieren-duschen-energie-und-geld-sparen/

Bildnachweis: Erick Larregui on Unsplash

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