Auf dem ersten Blick wirkt es wie ein Widerspruch: Fettige Haare sollen mit milden Shampoos gereinigt werden. Wieso ist das notwendig? In einem früheren Blogbeitrag „Fünf Tipps bei fettigen Haaren“ haben wir uns bereits einmal mit dem Thema rasch nachfettender Haare beschäftigt. Heute will ich nochmals ausführlicher erklären, wie die Inhaltsstoffe deines Shampoos die Häufigkeit der Haarwäsche beeinflussen und wieso du deshalb bei fettigen Haaren unbedingt auf ein mildes Shampoo setzen sollst.
Gleich mal vorab: Grund zur Beunruhigung gibt es bei rasch fettenden Haaren (in der Regel) nicht. Sie sehen aber unschön aus und kaum jemand fühlt sich mit strähnigen Haaren wohl. Hinzu kommt, dass diese auch noch unangenehme Gerüche aufnehmen können, und dann wird es ekelig. Laut Umfragen leidet jede vierte Frau zumindest gelegentlich unter einer fettig anmutenden Haarpracht.
Wie entstehen fettige Haare?
Die Ursache dieses Haarproblems ist die Kopfhaut. Eigentlich will die Kopfhaut uns nur Gutes tun, indem sie durch den produzierenden Talg unsere Haare schützt. Die Talgdrüse ist eine exokrine Drüse, das heißt, sie gibt ein Sekret über den Haarbalg nach außen ab.
Diese Fettschicht schützt Kopfhaut und Haare vor Umwelteinflüssen wie Luftverschmutzung, Sonneneinstrahlung und freilich auch vor dem Austrocknen. Auch Krankheitserreger können so schwerer eindringen. Die Hyperaktivität der Talgdrüsen endet allerdings in strähnigen Haaren. Da die Produktion des Talgs unter hormonellen Einfluss steht, kann durch Testosteron (männliche Geschlechtshormon) und Progesteron die Produktion angekurbelt sowie durch Östrogene (weibliche Geschlechtshormon) die Talgproduktion gehemmt werden. Somit gibt es mehrere Ursachen für fettige Haare. Dazu zählen:
- Temperatur (Sonneneinstrahlung, trockene Heizungsluft)
- Hormone
- Kopfbedeckung
- Ständiges "durch die Haare fahren" mit den Händen
- Überpflege durch Shampoos, aber auch Haarmasken, Haaröle
- falsche Haarpflegerituale z.B. zu heiße Föhnluft, zu heißes Wasser
- agressive Tenside im Shampoo
- Luftverschmutzung
- Schmutzige Bürste und Kämme
- in seltenen Fällen auch Hauterkrankungen
Wie beeinflusst ein mildes Shampoo fettige Haare
Shampoos sind insofern sehr komplexe Kosmetikprodukte, weil sie einen gewaltigen Zielkonflikt in sich tragen:
Sie sollen auf der einen Seite gründlich reinigen – das geht nicht allein mit Zuckertensiden - und andererseits sanft und pflegend zur Kopfhaut sein. Zuckertenside sind zwar besonders hautverträglich, aber damit alleine würde sich nicht das erhoffte Sauberkeitsgefühl einstellen. Hinzu kommt, dass die (Kopf-)haut andere Erwartungen zum Thema Pflege hat, als die Haare selbst.
Wie kann dieser Spagat also gelingen?
Die Antwort lautet: Wähle Shampoos mit einer Kombination verschiedener Tenside. Das ist zwar in der Produktion deutlich teurer und erfordert auch mehr Erfahrung bei der Entwicklung,du bekommst aber damit ein Shampoo, das Hautverträglichkeit und Sauberkeit ausbalanciert. Bei Fräulein Haircare setzen wir Sodium Coco-Sulfate, Coco-Glucoside und Cocamidopropyl Betaine ein. Alle drei Tenside sind für die Naturkosmetik zugelassen. Sodium Coco-Sulfat ist ein anionisches Tensid, dessen Hauptbestandteil aus der Kokosnuss gewonnen wird. Sulfate sind bekannt für ihre hohe Reinigungskraft und entsprechende Schaumbildung. Sie können aber für sich allein genommen zu Hautreizungen und Austrocknung der Kopfhaut führen. Deshalb findest du nach Sodium Coco Sulfat an den nächsten Stellen Coco-Glucoside und Cocamidopropyl Betaine. Bei beiden handelt es sich um Zuckertenside. Die Kombination dieser drei Tenside ergibt eine gründliche, aber sanfte Reinigung.
Was bedeutet Überpflege bei Shampoos?
Neben dem Einsatz der Tenside ist aber noch ein weiterer Punkt entscheidend um rasches Nachfetten zu verhindern. Denn auch bei den Pflegeinhaltsstoffen sollte das Motto „Weniger ist mehr“ oder wie die Engländer sagen „Better by less“ gelten. Überpflege schadet ebenfalls, da sich zuviele Inhaltsstoffe auf Kopfhaut und Haaren absetzen.
Insbesondere fettige Haare können oftmals auch Anzeigen von Überpflege sein. Manchmal kann ein Pflegeprodukt auch eine Zeitlang einen positiven Effekt haben, aber ab einem bestimmten Zeitpunkt kippt es. Das Haar hat genügend pflegende Inhaltsstoffe aufgenommen und hängt schlapp herunter.
Jetzt ist Tiefenreinigung angesagt. Mit unseren Basis Shampoos kann dir das nicht passieren, denn sie verzichten auf alle Zusatzstoffe. Dein Haar wird einfach mild gereinigt und über die zusätzliche Pflege entscheidest du selbst. Solltest du den Verdacht haben, dass Dein Haar mit anderen Shampoos überpflegt wurde, dann müssen die überflüssigen Zusätze erst ausgewaschen werden. Das kann einige Haarwäschen dauern. Spätestens nach drei bis vier Wochen solltest du aber erste Effekte beim Waschen mit den Basis Shampoos erkennen.
Welcher Pflegeboost ist ideal bei fettigen Haaren
An dieser Stelle wirst Du dich vermutlich fragen: Brauche ich somit überhaupt einen Pflegeboost? Oder wäre es nicht besser bei fettigen Haaren diesen komplett wegzulassen?
Wie eingang erwähnt ist immer beides zu beachten: das Wohl deiner Kopfhaut - als Nährboden für gesunden Haarwachstum - und die Haare selbst. Deshalb haben wir das Haarquiz entwickelt um optimale Empfehlungen zu geben.
Wenn du meinst, dass die Ursache für fettige Haare bei dir auch speziell an der Kopfhaut liegen könnte, dann empfehle ich insbesondere mal unseren Pflegeshot Anti-Pollution nach der Haarwäsche aufzutragen und ein paar Minuten einwirken zu lassen. Das ist ein Rehydrierungsboost für die Kopfhaut. Die Rambutan ist eine Litschifrucht und reich an Kupfer und Mangan. Letzteres ist für die Produktion und Aktivierung von Enzymen essentiell. Rambutan hydratisiert die Kopfhaut, versorgt die Zellen mit neuer Energie und schützt so auch vor schädlichen Umwelteinflüssen. Rambutan wird deshalb auch in hochwertigen Tages- und Nachtcremes eingesetzt.
Ein letzter Punkt noch zu manchen "Hausmitteln", die im Netz kursieren und rasche Hilfe bei fettigen Haaren versprechen: Es gibt in dem Sinn keine rasche Hilfe, denn deine Kopfhaut benötigt Zeit um sich zu erholen. Was Spülungen mit Zitronensaft und Apfelessig betrifft, gebe ich zu bedenken, dass das sehr aggressive Methoden sind. Ähnlich den zuvor beschriebenen Tensiden, kannst du zwar kurzfristig einen Effekt sehen, aber langfristig wirst du deine Kopfhaut damit noch mehr irritieren. Wenn du darüber hinaus gefärbte Haare hast, können solche Hausmittel auch unangenehme Effekte auf die Farbe haben.
Hier gehts zum Pflegeshot zur speziellen Pflege der Kopfhaut!